Die Zukunft unseres „Muggl“

Nach der letztjährigen Indienststellung des neuen LF20 sollte unser altes LF8 eigentlich ausgemustert werden. Die Mitglieder unserer Feuerwehr sind allerdings davon überzeugt, dass der Unimog aus dem Jahr 1984 noch voll einsatzbereit ist und einen wertvollen Dienst für die Feuerwehr und damit für die Bürger der Gemeinde leisten kann. Aus diesem Grund verhandelten wir Ende letzten Jahres mit der Gemeindeverwaltung darüber, das Fahrzeug im Dienst zu belassen.

Das Hauptintention unserer Argumentation war dabei, dass der Oldtimer eine außergewöhnliche Geländegängigkeit aufweist und mit 7,5 Tonnen gerade einmal halb so viel wiegt wie der neue LKW. Dadurch bietet er Zugang zu vielen Einsatzorten, die mit dem schwereren Fahrzeug nicht oder nur unter Risiko erreicht werden können. Hierbei denken wir besonders an unsere Erfahrungen bei Übungen und Einsätzen bei denen es von anderen Feuerwehren nur hieß: „Schickts de Hummiger mim Unimog nei!“ – Nicht ganz ohne Stolz sagte man untereinander: „Mia bleibn do stecka, wo de Andern ersd gor ned hikemman!“. Ob in den Isarauen oder beim Ausleuchten eines Hubschrauberlandeplatzes im Acker, wir wissen mit dem Unimog kommen wir überall hin und auch wieder zurück.

Natürlich ist auch der ideelle Wert des Fahrzeugs von großer Bedeutung, war doch damals vor 33 Jahren der Schritt vom Tragkraftspritzenfahrzeug „Berta“ hin zum ersten richtigen Löschfahrzeug ein wohl noch größerer als der vom LF8 zum LF20 im vergangenen Jahr.

Über drei Dekaden hat unser Muggl das Erscheinungsbild und die eigene Identität der Hummler Feuerwehr bestimmt, die komplette heutige Mannschaft wurde mit ihm ausgebildet und so mancher brisanter Einsatz mit ihm gemeistert.

Nachdem der Feuerwehrverein finanzielle Leistungen zugesichert hatte, folgte die Gemeinde unserer Argumentation und schloss mit dem Verein eine Vereinbarung über die Zukunft unseres Muggls.

Bürgermeisterin Hoyer bekommt ein Bild geschenkt, in dem ohne Muggl „a Loch warad“

Die Kernaussagen zusammengefasst:

  • Die Gemeinde bezahlt die Unterhaltskosten von nicht mehr als 1000€ jährlich
  • Der Feuerwehrverein trägt die Kosten für alle anfallenden Reperaturen
  • Eine Ersatzbeschaffung ist ausgeschlossen
  • Es werden keine Ausrüstungsgegenstände mehr beschafft
  • Übersteigen die Unterhaltskosten 1000€ jährlich oder kann der Verein die entstehenden Kosten nicht mehr tragen, so wird das Fahrzeug verkauft und der Erlös verbleibt der Gemeinde

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 11. März 2017 haben die Mitglieder der Feuerwehr Ober- und Niederhummel diese Vereinbarung per Abstimmung angenommen. Direkt im Anschluss unterzeichneten Vereinsvorstand Martin Wildgruber und Langenbachs Erste Bürgermeisterin Susanne Hoyer das Abkommen, woraufhin dieses rückwirkend zum 1. Dezember 2016 in Kraft trat.

Für die konstruktive und streitfreie Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung danken wir recht herzlich und freuen uns, dass wir noch viele Jahre mit dem Muggl unseren Mitmenschen helfen können.