Keine leichte Übung

Monatsübung Juni 2017

Brandeinsatz

Übung an einer Forsthütte

So mancher Bewohner aus Hummel schreckte am Montag gegen 19.30 Uhr auf: Eisatzkräfte der Feuerwehr rasten mit Blaulicht in Richtung Isarauen. Die Alarmierung: Eine Forsthütte am südlichen Rand von Oberhummel – nahe der FS 13, aber versteckt im Wald – sei in Brand geraten. Zwei Forstarbeiter würden in dem total verrauchten Gebäude vermutet, der Brand drohe auf die Aue überzugreifen. Höchste Eile also für die Männer der Hummler Wehr und der Jugendfeuerwehr, die mit zum Einsatz kam. Zusätzlich wurde die Freiwillige Feuerwehr aus dem nahen Gaden (Kreis Erding) alarmiert, die zeitgleich am Einsatzort eintraf. Die gute Nachricht: Das alles war nur eine von Alois Neumair jun. konzipierte Gemeinschaftsübung.

Die Situation vor Ort war kritisch. Beim Eintreffen konnten die Kräfte zwar Rauch aus dem Auwald aufsteigen sehen, der genaue Brandherd konnte so aber nicht lokalisiert werden. Ein schmaler, unbefestigter Waldweg führte in Richtung Rauchentwicklung, das erste Einsatzfahrzeug – das LF 20 – wog aber 15 Tonnen. Hummels Kommandant Josef Kratzer entschloss sich deshalb, die Lage erst einmal zu Fuß zu erkunden – auch wenn ihn Passanten an der FS 13 drängten, unverzüglich in das unbekannte Gelände einzufahren. Ein steckengebliebenes Einsatzfahrzeug aber wäre ein weiteres Erschwernis für den Einsatz gewesen.

Nachdem die Lage geklärt war, ging alles ganz schnell: Das LF 20 konnte nahe an die brennende Holzhütte heranfahren, ein Trupp Atemschutzträger begab sich zur Forsthütte und ein Löschtrupp machte sich daran, die 2500 Liter Löschwasser aus dem Fahrzeugtank in den Brandherd zu entleeren. Da sich auf Klopfsignale hin in der Hütte nichts rührte, drangen die Atemschutzträger auf Knien in das verrauchte Gebäude ein. Die Atemschutzträger suchten kriechend unter dem Tisch und den Bänken nach den vermissten Forstarbeitern – und entdeckten die beiden auch recht schnell. Beide wurden ins Freie getragen und von anderen Kräften betreut.

Sehr schnell zeichnete sich ab, dass der Wasservorrat des LF 20 zur Brandbekämpfung nicht ausreichen würde, da die Flammen auch schon auf die Aue überzugreifen drohten. Wasser musste her. Dazu setze der Einsatzleiter auch die Wehr aus Gaden ein. Am Mühlbach, im Ortsbereich von Oberhummel, wurde eine Pumpstation eingerichtet. Diese Aufgabe übernahmen Helfer der Hummler Wehr mit ihrem Unimog. Von dort wurde über gut 500 Meter eine Schlauchverbindung zur Brandstelle eingerichtet – inklusive mittiger Saugpumpe, um den Druckabfall zu kompensieren. Innerhalb von rund einer Stunde war der inszenierte Brand der Forsthütte und der angrenzenden Aue gelöscht.

Die Schlussbesprechung und das Verladen der Schläuche wurden ins Niederhummler Gerätehaus verlegt. Denn zum Feuer und der Rettung kam eine weitere Herausforderung: Die Myriaden von Mücken, die über die Helfer herfielen. Der versöhnliche Abschluss: Als Dank für die aufgewendete Freizeit spendierten die Bayerischen Forstverwaltungen eine ordentliche Brotzeit.

 Raimund Lex